Der Übergang von der Industriegesellschaft in die Wissensgesellschaft hat zu Beginn des 21. Jahrhunderts durch die verstärkte Globalisierung enorm beschleunigt und eine neue Qualität angenommen.
Um das Jahr 2000 fand eine Überlagerung und Zusammenwirkung verschiedener technologischer, politischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Faktoren statt, durch die ein globales Spielfeld mit wirklich globalen Wertschöpfungsketten und Arbeitsteilung entstanden ist.
Die Welt ist, wie Tom Friedman schreibt „flach geworden“.[i] Die Ausgangsbedingungen für die Mitspieler haben sich angeglichen, und viele neue Spieler, insbesondere aus den BRICS[ii]-Staaten sind auf das Spielfeld dieser flachen Welt gekommen, haben sich schnell die neuen Kompetenzen und Geschäftspraktiken angeeignet und mischen jetzt mit viel Elan im Wettbewerb mit.[iii]
Das Ergebnis ist der Hyperwettbewerb, in dem Marktpositionen viel instabiler und Wettbewerbsvorteile viel flüchtiger als bisher sind.[iv]
War es vor Eintritt in diese neue Phase des globalen Wettbewerbs möglich sich mit mittelmäßigen Leistungen und gutem „Lobbying“ „durchzuwurschteln“, sind wir jetzt in einer Welt angelangt, in der Managementschwächen und –fehler schnell, brutal und eiskalt, wie z.B. bei Müller-Brot und Schlecker erlebt, vom Markt oder Wettbewerb abgestraft werden.
Bisher erfolgreiche und etablierte Unternehmen verlieren innerhalb von wenigen Jahren ihre Wettbewerbsposition, wie z.B. Kodak, Loewe, Borders, Yahoo, RIM (Blackberry) und Nokia.
Aber es geht noch weiter. Ganze Branchen werden durch die rapiden globalen Veränderungen infrage gestellt[v] und müssen sich komplett neu erfinden um (vielleicht) zu überleben, wie z:B. der Buchhandel, die Musik-Industrie und traditionelle Kaufhäuser.
Schnelle Veränderung und Anpassung an neue Rahmenbedingungen, permanente Innovation und hohe Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen sind die zentralen Erfolgsfaktoren in der Wissens- und Innovationsgesellschaft, die von der Philosophie „nie dasselbe“ bestimmt wird.
Die Herausforderungen der hochdynamischen globalen Märkte des 21. Jahrhunderts werden sich mit dem Management-Methoden des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts nicht angemessen lösen lassen.[vi]
[i] Friedman [Die Welt ist flach], S. X-XX.
[ii] BRICS: Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika.
[iii] Friedman [Die Welt ist flach], S. X-XX.
[iv] Der Begriff „Hypercompetition wurde von L.G. Thomas und Richard D’Aveni in ihrem Buch „XXXXX“ geprägt.
[v] Hamel [Das Ende des Managements], S. 22f.
[vi] Hamel [Das Ende des Managements], S. 23-26.